Das war eigentlich die ursprüngliche Idee, nachdem es Thomas Breitinger im Vorfeld des Analog-Forums Basel vom November 2017 gelungen war, eine Jazz-Live-Session mit analoger Aufnahme zu organisieren: Masterband-Kopien für die Tonbandmaschinen-Fans unseres Vereins zu produzieren. Die ebenfalls bereits umgesetzte Möglichkeit der Produktion einer LP ergab sich erst später.
von Peter Haller
ZUTATEN
Zwei gut eingemessene Bandmaschinen, eine zum Abspielen, die andere für die Aufnahme: Studer A810 und Studer A807
Das im Studio abgemischte Masterband (in diesem Fall dasselbe wie für den Lackfolien-Schnitt)
Ein neues Leerband SM911 auf Alu-Spule
XLR-Kabel
Isopropyl-Alkohol
Eine Magnetdrossel
Vor- und Nachlaufband in den Farben nach Studio-Norm
Band-Klebestreifen
Labels zur Beschriftung und Dekoration der Klappbox sowie der Spule
VORBEREITUNG
Um beim Kopiervorgang gute Resultate zu erzielen, sollten die Tonköpfe und Umlenkrollen immer zuerst mit dem Alkohol gereinigt werden. Ebenso die Entmagnetisierung mit der Drossel gehört zum Standard, aber bitte bevor sich die Bänder in Maschinennähe befinden. Was die Folgen der Umkehr wären, kenne ich zum Glück nicht aus eigener Erfahrung, nur vom Hörensagen.
Da das Masterband eine Studioband-Spule mit 1000 m ist, muss dieses auf der Abspielmaschine als Offenwickel auf einen Teller von min. 28 cmmontiert werden. Vom aufrechten Betrieb der Maschine ist damit abzuraten, ausser man sucht den Nervenkitzel. Trotz Alu-Spule habe ich auch die Aufnahmemaschine liegend betrieben.
Jetzt werden an der Aufnahmespule die Farbbänder angeklebt: Rot/weiss für 15 IPS bzw. blau/weiss für 7.5 IPS am Bandanfang, gelb für alle Geschwindigkeiten am Auslauf. Dann einmal das neue Band im Schnellgang umspulen und den Staub vom Bandschnitt wegblasen und kontrollieren, ob die Köpfe immer noch sauber sind.
Inzwischen sind die Maschinen schon etwas warmgelaufen. Jetzt werden Entzerrung, Geschwindigkeiten und Pegel justiert; resp. bei Studiomaschinen kann in der Regel im kalibrierten Modus vorgegangen werden, was bedeutet, dass die Aussteuerung nach Studionorm erfolgt. Beide Bänder werden nun sauber an den Anfang positioniert und die Zählwerke auf null gestellt.